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 Ryous Weihnachten

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Ryoko
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BeitragThema: Ryous Weihnachten   Ryous Weihnachten I_icon_minitimeMo Feb 28 2011, 19:25

So, poste die jetzt hier einfach mal^^
War eine Weihnachts FF für ne Freundin und es geht um Ryou und Bakura aus Yugioh. Gefällt euch hoffentlich, auch wenn sie etwas lang ist und hoffe mal dass die vollständig ist, weil ich die hier einzeln einkopieren musste xD''


Schweigend, wie jeden Morgen, saß der Weißhaarige auf seinem Platz und starrte auf seine Hände, welche er aufeinander gelegt hatte. Er spürte die verachtenden Blicke, die immer mal wieder kurz auf seinem Rücken verweilten, von den Schülern, die zwei Reihen hinter ihm saßen. Warum hassten sie ihn so? Er hatte ihnen doch nichts getan. Nun war er schon fast ein ganzes Jahr in der neuen Klasse und er hatte noch immer keine richtigen Freunde gefunden. Die Jungs mieden und spotteten immer über ihn, während die meisten Mädchen ihn nur schüchtern anschauten. Manchmal kamen sie auch in kleineren Grüppchen zu ihm und sprachen ihn völlig aufgeregt an, so das er nicht zum Antworten kam. Und wenn sie ihn dann doch mal kurz sprechen ließen, wusste er nicht, was er sagen wollte und wurde nur leicht rot. Warum musste seine Mutter ihn auch auf eine andere Schule schicken? Auf der vorigen hatte er wenigstens ein paar Kontakte und die Jungs aus seiner Klasse ließen ihn auch Frieden. Aber nach dem sein Vater gestorben war meinte seine Mutter sie hätten nicht mehr genug Geld für das Haus und müssten umziehen. Okay, dass verstand er ja noch, aber warum gleich in einen ganz anderen Stadtviertel, auf eine ganz andere Schule, wo er niemanden kannte. Wieso sind sie nicht einfach in ihrem alten Viertel geblieben? Oder waren da alle Häuser so teuer, wie ihr altes? Aber seine Mutter war die ganze Woche bis spät Abends arbeiten und nur am Wochenende zu Hause. Hatte sein Vater wirklich so viel verdient? Er verstand das einfach nicht. Oder arbeitete sie vielleicht so viel, um sich abzulenken? Seit sein Vater nicht mehr da war, war sie so komisch, unternahm nichts mehr mit ihm und saß nur noch rum, wenn sie zu Hause war. War sein tot wirklich so schlimm für sie? Er hatte anfangs auch geweint und war traurig, aber er kannte seinen Vater ja kaum. Dieser war immer nur auf Geschäftsreisen und wenn er doch mal etwas mit ihnen unternahm, dann redete er kaum mit ihn. Er hatte auch nie mit ihm gespielt. Als er mal seine Mutter gefragt hatte, warum sein Vater nie etwas mit ihm machte, meinte sie nur, dass er ein sehr beschäftigter Mann sei. Mit ihr unternahm er aber immer was, zum Beispiel ging er fast immer mit ihr aus, wenn er Zeit hatte. Er wollte damals auch mit, sein Vater meinte aber, das sei nur was für Erwachsene. Immer musste er zu Hause bleiben, mit einem Kindermädchen, das sein Vater für solche Abende immer bestellte hatte, damit er auch ja keinen Blödsinn macht, meinte er immer nur. Zwar war die Frau immer sehr nett, aber er wollte so gerne doch mal etwas mit seiner Familie unternehmen. Langsam drehte er seine rechte Hand und musterte sie genauer.

Und jetzt? Jetzt war sein Vater weg. Seine Mutter war nur Wochenends da und unternahm nie etwas mit ihm, das einzige was sie noch tat, war arbeiten. Sie gab ihm regelmäßig Geld, so dass er sich genug Essen und Sachen zum anziehen kaufen konnte. Alles musste er selbst machen, er musste einkaufen, kochen, das Haus sauber halten, Kleider waschen und was halt noch so anstand. Es kam sogar schon vor, dass er Rechnungen zahlen musste, weil seine Mutter es einfach nicht machte, obwohl schon einige Mahnungen geschickt wurden. Und neben all dem musste er sich noch um die Schule kümmern, schließlich wollte er später mal einen gut bezahlte Arbeitsplatz haben, damit er weiterhin so gut leben konnte und vielleicht sogar etwas besser? Vorsichtig schaute er etwas auf, so dass er die Tafel in seinem Sichtfeld hatte. Aber was brachte das alles einem, wenn man niemanden hatte? Niemanden mit dem man das Teilen konnte, mit dem man reden und spaß haben konnte? Zu gerne hätte er Freunde, oder wenigstens mal einen Freund, oder eine Freundin, aber wieso viel es ihm bloß so schwer hier neue Kontakte zu knüpfen?
Mit leicht traurigem Blick beobachtete er zwei Mädchen, die gerade den Klassenraum betraten, sie lachten und sahen glücklich aus und redeten viel. Dass einzige, was er aus ihrem Geplapper richtig verstehe konnte, war die frage, was sie denn am Mittwoch mache? Warum denn Mittwoch? Es war doch erst Montag. Vielleicht hatte das Mädchen da ja Geburtstag…
Nachdem er sie noch etwas beobachtet hatte drehte er seinen Kopf etwas nach links, so dass er aus den Fenstern auf den Schulhof blicken konnte. Es war leicht bewölkt und die Sonne schien schwach auf das Gebäude. Überall lag eine dünne Schicht Schnee, die den Hof in eine kühle Aura hüllte. Plötzlich schnallte sein Blick zurück auf seine Hände. „Ach du…“, murmelte er leise. Jetzt wusste er, was am Mittwoch war, Weihnachten. Wie konnte er das nur vergessen? Das war ja schon in zwei Tagen, und er hatte nichts für seine Mutter. Ein kurzer Seufzer verließ seine Lippen. Würde sie am Mittwoch überhaupt da sein? Eigentlich hatte man an Weihnachten ja Ferien, aber selbst wenn sie zu Hause wäre, ob sie daran denken würde wäre eine andere Sache. Sie hatte ja auch sein Geburtstag vor drei Monaten vergessen. Noch ein Seufzen verließ seine Lippen. Er wollte aber nicht alleine feiern, nicht schon wieder. Etwas, vor seinem Tisch stehendes, lies ihn aufblicken. Es war ein Mädchen, hinter dem ein zweites stand, beide schauten ihn schüchtern an und hatten eine zarte Röte auf ihren Wangen. Wie er so etwas hasste, warum schauten die ihn nur immer so an und warum trauten sie sich nie alleine zu ihm, war er so Angsteinflößend?

Das vordere Mädchen hielt etwas in der Hand, was sie, kurz nach dem er es entdeckt hatte, auf seinen Tisch legte. „Wenn du willst…kannst du ja kommen“, meinte sie leise und wurde noch etwas röter. Ehe er wieder richtig zu ihr aufschauen konnte, war sie wieder mit ihrer Freundin zu den anderen Mädchen gerannt. Diese schauten nun alle wild tuschelnd zu ihm rüber. Was sollte das den jetzt wieder sein? Mit einem leichtem Seufzer richtete er seinen Blick wieder auf das stück Papier auf seinem Platz. Es war eine Art von Umschlag, auf dem in verzierte Schrift ‚Einladung’ stand. Bestimmt zu einer Weihnachtsfeier, wollte er da aber wirklich hin? Zwar wollte er nicht alleine feiern, da würden aber sich einige aus seiner Klasse hin kommen, neben den Mädchen sicher auch einige Jungs. Jedenfalls ließen ihn das die bösen Blicke, welche er auf seinem Rücken spürte, vermuten. Die Jungs waren sicher auch eingeladen und wollten nicht, dass er kam, und er wollte ihnen auch lieber aus dem Weg gehen. Außerdem, was wollte er auf einer Feier, wo er eh niemanden kannte? Zwar war er schon ein gutes Jahr in der Klasse, hatte aber nie wirklich was mit den Schülern zu tun, er kannte sogar noch nicht mal alle Namen. Anfangs hatte er mit einigen gesprochen, die wollten ihn aber immer nur ausnutzen und nicht mit ihm befreundet sein. Zu gern würde er wieder auf seine alte Schule gehen, aber die war einfach zu weit weg, meinte jedenfalls seine Mutter, die hier sei doch viel näher. Aber jedenfalls wurden sie nicht Handgreiflich, wie es an seiner letzten Schule öfters passiert ist, zwar nicht bei ihm, aber bei Mitschülern. So waren die Schüler hier, die einen nur beschimpften, doch angenehmer. Das letzte was er gebrauchen könnte wären Körperliche Wunden, …

Das plötzliche Verstummen der Klasse riss ihn aus seinen Gedanken und lies ihn aufschauen, wo er den Lehrer erblickte. Langsam stand er auf, wie der Rest der Klasse, um den Lehrer zu begrüßen. Nachdem sich wieder alle gesetzt hatten, erblickte er einen Jungen neben ihm, was ihn kurz stocken lies. Er hatte fast die selbe Frisur, wie auch Haarfarbe, wie er selbst. War das Zufall? Sicher, musste es ja. Kurz schüttelte er den Kopf und starte den Neuen weiterhin an. Na gut, seine Haare waren einiges verzauster und kürzer als seine und das weiß war noch mit silbernen Strähnen durchzogen. Aber trotzdem. Plötzlich richteten sich die Augen des Silberhaarigen auf ihn, was ihn wieder auf seine Hände blicken lies, die sich mittlerweile zu Fäusten geballt hatten. Nach wenigen Sekunden schaute er wieder auf, da er den Blick des Anderen nicht mehr spürte.
„Also Klasse, wie ihr sehen könnt, werdet ihr ab heute einen neuen Mitschüler haben, den er hoffentlich gut behandeln werdet.“ Der Lehrer schaute einmal kurz durch die Klasse, bevor er weiter sprach. „Aber als erstes wird er sich jetzt mal kurz vorstellen und danach werden wir ihn auf einen der freien Plätze setzen.“ Den Weißhaarigen durchfuhr ein Schauer, so weit er wusste gab es nur noch einen freien Platz in der Klasse und der war neben ihm. Was wenn der Typ genauso fies war, wie die anderen Jungs in der Klasse? Allein schon sein Blick, als wolle er jeden von ihnen…er schluckte kurz…umbringen. Erneut hob er seinen, schon wieder gesenkten, Blick und sah, wie der Lehrer erwartungsvoll den neben ihm stehenden Schüler anschaute.
Mit einem genervten Blick schaute der Silberhaarige kurz den Lehrer an und nannte dann mit nicht weniger genervter Stimme seinen Namen. Ungläubig starrte der sitzenden den gerade gesprochenen an, Bakura? Hatte er das wirklich gerade gesagt? Lautete sein Name wirklich wie sein eigener Nachname? War das alles nur Zufall? Ein leises Tuscheln ging durch die Klasse, was ihn ein unangenehmes Gefühl spüren lies. Als nach einigen Sekunden nichts mehr von dem Stehenden kam, meinte der Lehrer schließlich mit leicht verzweifelter Stimme, dass er sich einfach auf einen freien Platz setzen solle, also neben ihn.

Sein Herz begann etwas schneller zu schlagen, warum war er denn jetzt so aufgeregt? Gemütlich schlenderte Bakura zu dem freien Platz neben dem Weißhaarigen und setzte sich, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Hatte er ihn etwa nicht bemerkt? Aber vorhin hatte er doch auch zu ihm geschaut, oder interessierte es ihn überhaupt nicht, dass sie sich so ähnlich waren? Vielleicht war er aber auch nur eingebildet. Eine Zeit lang beobachtete er den neben sich sitzenden, welcher mittlerweile die Augen geschlossen hatte. Anscheinend war er ziemlich gelangweilt vom Unterricht, oder wirklich sehr eingebildet. Irgendwie fand er diesen Bakura aber interessant. In seiner Näher fühlte er sich wohl, obwohl er Angst vor ihm hatte. Seine Aura war schon seltsam. Ob er ihn mal ansprechen sollte? Aber was, wenn er ihn einfach ignorierte, wie seine Mitschüler, oder noch schlimmer, ihn runtermachte, oder verletzte? Ihm würde er so etwas zutrauen. Er gab einen kurzen Seufzer von sich, was den Anderen die Augen öffnen lies und einen kurzen Blick auf ihn warf. Diese Augen. Sie hatten die selbe Farbe, wie die Eigenen, ein dunkles Braun. Und doch waren sie noch dunkler, sie schienen schon fast schwarz. Er konnte spüren, wie sich eine leichte Röte um seiner Nase bildete. „H…hi“, flüsterte er, schon fast unverständlich. Doch Bakura hatte es anscheinend gehört, denn er begann ihn genauer zu mustern, weshalb er den Kopf leicht zur Seite drehte, so dass er wieder zur Tafel schaute. Nun beachtete ihn der andere, das wollte er doch, oder? Warum schaute er dann weg? Er verstand sich einfach nicht. Noch einige Minuten schaute ihn der Silberhaarige so an, ohne ihm eine Antwort zu geben.

Endlich war die Schule rum, mit einem kurzen Blick auf den immer noch sitzenden Bakura, schnappte der Weißhaarige seine Sachen und verlies das Klassenzimmer. Irgendwie war der Neue schon seltsam, den ganzen Unterricht hat er entweder gelangweilt aus dem Fenster geschaut, oder ihn beobachtet. Jedes mal machte er so, als würde er nichts merken und arbeitete ganz normal weiter. Er hatte den ganzen Tag nichts gemacht, außer rumgesessen und die Lehrer habe nichts gesagt. Weder in den Pausen, als er einfach sitzen geblieben ist, anstatt raus zu gehen, noch während des Unterrichts, wenn er nicht mitgearbeitet hat. Vielleicht hatte er ja noch keine Schulbücher, sein Rucksack sah auch ziemlich leer aus, aber er hätte ihn ja nach einem Blatt fragen können, oder ob er mitschauen darf. Wahrscheinlich war er wirklich nur eingebildet. Ein leises Seufzen verlies seine Lippen, während er nachdenklich zum Ausgang der Schule ging. Warum verbrach er sich eigentlich den Kopf über diesen Typ? Er sollte sich wirklich mal etwas entspannen. Ein weiteres Seufzen folgte dem Ersten, kurz bevor er den Haupteingang erreichte. Doch bevor er nach draußen trat, blieb er wie angewurzelt stehen, „Na toll“, murmelte er leise und betrachtete sich den weißen Schulhof. In der Pause hatte doch kaum Schnee gelegen und jetzt war er gute zehn Zentimeter hoch. Jedenfalls konnte er das an den Schuhen der Schüler festlegen, die durch den Schnee stapften. Das würde wirklich ein weißes Weihnachten werden, wenn es so weiter ging. Es schneite schließlich immer noch ziemlich viel. Vielleicht sollte er mit dem Nachhausegang noch warten, bis der Schnee etwas nachgelassen hatte. Zum Glück musste er nicht mit dem Bus fahren und wohnte auch recht nahe an der Schule.
Mit einem letzten Blick auf den Hof begab er sich zur Seite der Türen, wo er seine Tasche hinlegte und sich leicht gegen die Wand lehnte. Er beobachtete die Schüler und auch Lehrer, wo vorbei gingen. Schüler, die von draußen wieder rein kamen, waren mehr oder weniger mit Schnee bedeckt, manche hatten auch Schirme. Sie stellten sich, wie er, an die Wand des Flures, allerdings immer in kleinen Grüppchen, nur wenige standen alleine, so wie er. Die meisten hatten ihre Eltern angerufen, um abgeholt zu werden. Zum Glück waren die Straßen größtenteils schneefrei, sonst wären die Meisten gar nicht nach Hause gekommen. Er wäre auch gerne abgeholt geworden, da er nicht wirklich Lust hatte in dem ganzen Schnee nach Hause zu laufen.

Immer noch schneite es, dabei hatte er schon über eine halbe Stunde gewartet, wahrscheinlich würde es heute auch nicht mehr aufhören. Mittlerweile waren nur noch vereinzelt ein paar Jugendliche auf den Fluren, ob Bakura schon zu Hause war? Wo wohnte er eigentlich? Kurz schaute er sich um. Warum dachte er denn jetzt schon wieder an diesen Typ? Das war ja richtig nervig. Na ja, er sollte wohl langsam mal losgehen, brachte ja nichts, wenn er den ganzen Tag hier rumstand, außerdem bekam er langsam Hunger. Mit einem leisen Seufzer packte er seine Tasche und schlenderte langsam zur Tür, wie schön ruhig es doch war. Zögernd griff er nach dem Griff der Tür um sie zu öffnen, es schneite ja noch mehr als vorher. „Hast du etwa auf mich gewartet oder was?“, ertönte eine stark genervte und leicht verwunderte, aber irgendwie vertraute Stimme hinter ihm. Leicht zuckte er zusammen und drehte sich leicht verwundert um und erblickte silbernes Haar. „D..du?“, war das einzige, was er über die Lippen brachte, war es Zufall, dass dieser Bakura gerade jetzt auftauchte? Irgendwie war der ganze Tag voller Zufälle. Mit einem überraschtem Blick schaute er den Größeren an. Wieso waren eigentliche alle größer als er? Obwohl, so groß war sein Gegenüber gar nicht, jedenfalls im vergleich zu seinen Mitschülern. „Ja ich“, meinte er mit festem Ton. Moment, hatte er ihn etwa gerade angesprochen, von sich aus? Er hat ihn gefragt, ob er auf ihn gewartet hat. Mal schauen, was er alles aus ihm rausbekommen konnte. „Warum sollte ich auf dich gewartet haben?“, fragte er unschuldig mit selbstvertrauter Stimme. „Weil du die ganze Zeit hier gestanden hast, als würdest du auf irgendwas warten“, antwortete der gefragte nur trocken.
„Woher weißt du, dass ich die ganze Zeit hier gestanden hab?“, fragte der Kleinere leicht verwundert. „Weil…“, der andere stockte mitten im Satz und warf ihm einen tödlichen Blick zu, welcher sei gerade errungenes Selbstvertrauen wieder vernichtete. „Ja?“, fragte der Weißhaarige leise nach, wobei sich eine leichte Röte auf seine Wangen schlich. Hatte er ihn etwa beobachtet? „W…, wie heißt du eigentlich?“, mit einem durchbohrenden Blick schaute ihn der Andere an. Der wollte doch nicht gerade wirklich vom Thema ablenken, oder? Kurz musterte er ihn, ob die Frage ernst gemeint war? „Äh…Ryou“, meinte der Kleinere etwas zögernd.

Musternd schaute ihn der Ältere kurz an, drehte sich dann um und ging in Richtung Tür. „H…hey“, rief Ryou kurz und lief zu ihm. Der Ältere blieb stehen, „Was ist?“. Ja, was war eigentlich, warum wollte er nicht, dass Bakura weg ging? „Äh, warum hast du mich die ganze Zeit beobachtet?“, fragte er mit leiser Stimme. „Hab ich nicht“, meinte der Andere und drehte sich zu ihm um. Ob er mit ihm diskutieren sollte? Schließlich kannte er ihn nicht. „Doch, hast du“, konterte er immer noch leise, aber mit fester Stimme. „Und wann soll das gewesen sein?“, fragte Bakura und schaute ihm direkt in die Augen. „Die ganze Zeit in der Klasse und…eben“, antwortete er und wich seinen Augen aus. Dabei waren sie doch so schön… Was dachte er denn da? Sofort schlich sich wieder ein leichter rot Ton auf seine Wangen. Als eine Zeit lang keine Antwort kam, schaute er vorsichtig auf. Verwundert schaute er seinen Gegenüber an, konnte er wirklich ein wenig Rot um seine Nase sehen? Was hatte der Typ nur vor? Er war schon ziemlich seltsam, irgendwie schien er sich nicht gerne zu unterhalten, schließlich Antwortete er sehr selten.
„Pah, halt dich lieber fern von mir!“, schrie der Silberhaarige schon fast und drehte sich wieder Richtung Tür, um die Schule zu verlassen. War das etwa eine Drohung? Oder wusste er nicht, was er Antworten sollte, vielleicht nervte er ihn ja auch nur.
Er wartete, bis der Andere das Gebäude verlassen hatte und ging ihm dann langsam hinterher, irgendwie wollte er noch mehr mit ihm reden. Draußen schneite es immer noch, der Silberhaarige versuchte zwar so gelassen wie möglich gehen, aber bei dem hohen Schnee sah das ziemlich lustig aus, so dass Ryou kurz kicherte, was der Andere bemerkte, der nicht sehr weit von ihm entfernt im Schnee stehen geblieben war. Als er wieder losging, hatte er einen anderen Gang, welcher etwas gescheiter aussah. Bakura entfernte sich immer weiter von ihm. Mit einem kurzem Zögern rannte er ihm schließlich, so gut wie es in dem Schnee ging, nach. Bei dem größerem angekommen, passte er sich dessen Tempo an, so dass er mit nur einem geringen Abstand neben diesem ging. Eine Zeit lang gingen sie so nebeneinander, ohne etwas zu sagen. Ryou schaute in den Schnee vor sich und Bakura musterte den Kleineren genauer.

Die Schule war schon weiter hinter ihnen, so dass man sie nicht mehr sehen konnte, was bei dem dichten Schneefall eh nicht ging. Plötzlich blieb Bakura stehen und schaute in Richtung des Weißhaarigen. Dieser blieb ebenfalls stehen und schaute den Anderen fragend an. „Warum läufst du mir hinterher?“, fragte dieser etwas genervt. Der gefragte überlegte kurz, „Weiß nicht“, antwortete er und wandte seinen Blick wieder in den Schnee. Ja, warum eigentlich? Vielleicht wollte er ja nicht alleine nach Hause gehen, vielleicht wollte er nicht, das Bakura alleine war, vielleicht wollte er auch nur einfach mit ihm reden und etwas über ihn erfahren. Er fand diesen Jungen interessant, auch wenn er sich nicht erklären konnte warum. Aber er könnte sich gut vorstellen mit ihm befreundet zu seien, auch wenn er etwas seltsam war. Er hätte doch zu gerne Freunde und jetzt hatte er endlich die Möglichkeit sich mit jemanden anzufreunden, das musste es sein. Apropos, da fiel ihm etwas ein. Bakura schaute ihn mittlerweile mit einer gehobenen Augenbraue etwas zweifelnd an. Wenige Sekunden später wechselte sein Blick in einen traurigen fast Hundeähnlichen blick, während er ein paar Schritte auf ihn zu ging, so dass er nur knapp vor ihm stand und irgendwie schmollend anschaute. „Du willst es mir also nicht sagen?“, fragte er leise mit gespielter weinerlicher Stimme. Was war denn jetzt los, hatte er irgendetwas verpasst? Irgendwie passte es gar nicht in sein Bild, dass er bis jetzt von Bakura hatte. Der vor ihm stehende erinnerte ihn eher an ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte. Irgendwie…süß. Oh Gott, was dachte er denn da? Aber es stimmte doch. Kurz seufzte er, „Doch“, sagte er schließlich mit geschlagener Stimme. Bakura grinste kurz, während er auf eine Antwort wartete. Ja, so kannte er ihn, diese Grinsen passte wieder in das Bild, das er von Bakura hatte. „Na ja, ich wollte nur ein bisschen mit dir reden, wenn wir schon den gleichen Weg nach Hause haben“, meinte er und lächelte sanft. Vielleicht würde er so rausbekommen, wo der Silberhaarige wohnte. „Ach“, der größere zog wieder eine Augenbraue hoch, „Und wo wohnst du?“, fragte er leiser nach und schaute zur Seite.
Hm, Bakura schien wirklich viele Charaktereigenschaften zu haben, war schon interessant sich mit ihm zu unterhalten. „Da vorne“, er deutete mit dem Finger zu einem der Häuser. Der Schneefall hatte mittlerweile etwas nachgelassen, so dass er wieder wusste, wo er war. Vorhin war er wirklich nur Bakura nachgegangen, ohne zu wissen, wo genau er war. „Ah“, meinte der immer noch vor ihm stehende nur und schaute zu dem Haus. An was er wohl gerade dachte. „Duu“, riss Ryou ihn aus seinen Gedanken, was sich dadurch bemerkbar machte, dass er einen verwirrten Blick zugeworfen bekam.
„Was ist?“, wurde er kalt gefragt, was ihn etwas einschüchterte und ihn zur Seite blicken lies. Der Andere seufzte kurz und ging an ihm vorbei zu dem Haus, auf welches er eben gezeigt hatte. Wollte er gar nicht seine Frage hören? Sofort lief er ihm wieder nach und holte ihn ein, um wie vorhin neben ihm her zu gehen. Bakura warf ihm einen abschätzenden Blick zu, wobei der Kleinere merkte, dass sich eine zarte Röte um seine Nase gebildet hatte. Ob der Größere diese bemerkt hatte? Hoffentlich nicht, aber vielleicht dachte er ja, dass er erkältet wäre oder so was, schließlich war er heute schon ziemlich oft rot geworden, warum eigentlich? Lag das etwa an Bakura? Quatsch! Er schüttelte während des Gehens kurz den Kopf und schaute dann wieder zu Bakura, in seine dunkelbraune Augen. In ihnen lag ein undefinierbarer Ausdruck, der Ryous Schritte etwas langsamer werden lies. Bakura passte sich sofort seinem Schritt an, schaute aber, wie er vorhin, vor sich in den Schnee. Er wollte ihn fragen, brachte aber keinen einzigen Ton raus. Als sie vor Ryous Haus angekommen waren, blieb der Größer stehen und drehte sich zu ihm um. Ryou kramte währenddessen in seiner Hosentasche nach dem Haustürschlüssel und fragte dann schließlich leise, „Möchtest du vielleicht…mit rein kommen?“. Er richtete seinen Blick auf die Tür und schloss langsam auf. Nachdem die Tür offen war, drehte er sich zu dem mal wieder schweigenden um. Dieser schaute ihn etwas zweifelnd an. Gerade als der Weißhaarige etwas sagen wollte, meinte Bakura, „Bis morgen“. Mit diesen Worten drehte er sich um und ging weiter die Straße entlang. Ryou wollte ihm etwas nachrufen, doch er wusste nicht was. Kurz seufzte er und meinte dann leise, „Ja, bis morgen“.
Nachdem er Bakura nicht mehr gesehen hatte, war er ins Haus gegangen. Er wollte Bakura doch fragen, ob er mit ihm etwas am Mittwoch unternehmen wollte. Aber der würde wahrscheinlich mit seiner Familie feiern. Wie kam er eigentlich darauf, dass andere Leute, nur weil er es ist, an Weihnachten alleine sind? Und wieso wollte er ausgerechnet mit Bakura feiern, er kannte ihn ja noch nicht mal richtig. Vielleicht sollte er lieber der Einladung der Mädchen aus seiner Klasse nachgehen. Obwohl, diese kannte er auch nicht wirklich. Ein kurzes Seufzen. Er würde Bakura morgen einfach mal fragen, falls er es dann könnte. Ein weiteres Seufzen folgte dem Ersten. Aber eigentlich war er ganz nett und er musste ihn auch irgendwie leiden, sonst wäre er nicht den ganzen Weg mit ihm gegangen und hätte sich eben nicht verabschiedet, auch wenn die Stimme etwas kalt war. Warum hatte er eigentlich gesagt, dass er sich von ihm fernhalten sollte, wollte er etwa keine Freunde? Schließlich war er zu jedem so kalt, auch wenn er der einzige war, mit dem er sprach. Jedenfalls hatte er noch niemanden anderes mitbekommen, der mit ihm sprach. Vielleicht war er ja auch nur in der Schule so kalt. Er würde ihn morgen in der Schule einfach mal fragen, wenn er dazu kam. Warum war an dem Tag vor Weihnachten eigentlich noch Schule?

Noch im Halbschlaf stand Ryou vor der Tür des Klassenzimmers, die er mit einem kurzem Zögern dann doch öffnete. Er hatte heute Nacht extrem schlecht geschlafen, woran das wohl lag? Schüchtern schaute er in der Klasse rum und entdeckte den Übeltäter auf seinem Platz, Bakura. Wegen ihm konnte er nicht gescheit schlafe, er hatte sein ganzes Leben durcheinander gebracht. Anbei, warum saß er eigentlich aus seinem Platz? Etwas mutiger als eben ging der Weißhaarige auf seinen Platz zu und blieb vor dem Tisch stehen. Er bemerkte, wie die Jungs in der letzten Reihe zu hm grinsten, ob Bakura mit denen unter einer Decke steckte? Hoffentlich nicht. Ryou schluckte kurz. „Gu…guten Morgen Bakura“, sagte er schließlich leise und warf dem Sitzenden ein Lächeln zu. Dieser schaute zu ihm auf, musterte ihn kurz und grummelte dann leise. Entweder redete er in der Schule wirklich nichts, oder er war ein Morgenmuffel. Aber immerhin hatte er dieses Mal auf seine Begrüßung reagiert und anscheinend hatte er auch nichts mit den anderen Jungs aus seiner Klasse zu tun. Etwas erleichtert und glücklich atmete er aus und stellte seine Tasche neben dem Tisch ab. Mit einem weiteren Grummeln erhob sich der Silberhaarige kurz und setzte sich auf seinen eigenen Platz. Immer noch lächelnd setzte sich der Kleinere auf seinen Stuhl und beobachtete Bakura, der ihn ebenfalls anschaute. Nach wenigen Sekunden wisch Ryou allerdings den fast schwarzen Augen aus und schaute an ihm vorbei aus dem Fenster.
„Wie geht’s dir denn?“, fragte der Kleinere leise, wobei sich wieder zarte Röte in sein Gesicht schlich. Er schaute seinen Gegenüber an, der allerdings, wie erwartet, nicht antwortete. Kurz seufzte er, drehte sich dann aber zur Tafel, wie sollte er denn ein Gespräch mit ihm anfangen, wenn er ihm noch nicht mal antwortete? Der Ältere beobachtete ihn, dass konnte er gut spüren, aber wieso schaute er ihn immer nur an? Wenn er mal gescheit mit Bakura reden könnte würde er sich riesig freuen, schließlich wollte er sich mit ihm anfreunden. Aber wie sollte das denn gehen, wenn er ihn immer ignorierte und dabei gab er sich so viel Mühe ein Gespräch mit ihm anzufangen. Na ja, ganz ignorierte er ihn auch nicht, immerhin schaute der Silberhaarige ihn an und ging auch so etwas auf ihn ein, aber trotzdem.

„Ich bin müde“, brummte der Silberhaarige und schaute dabei ebenfalls an die Tafel. Verwundert drehte sich Ryou zu ihm, hatte er ihm gerade wirklich geantwortet? Ungläubig starrte er Bakura an. „Was ist?“, fragte dieser schließlich leicht genervt und schaute zu ihm. „Ähm, ich war nur überrascht, na ja, weil…“, sein Stottern wurde von einem Grinsen auf Bakuras Lippen kurz unterbrochen. Machte der sich etwa witzig über ihn? Schmollend drehte sich Ryou wieder nach vorne, wobei sich wieder Röte in seinem Gesicht bildete, wie konnte dieser Typ nur so fies sein. Er wusste zwar nicht warum, aber Bakuras Verhalten hatte ihn gerade wirklich verletzt. Der Andere schien dies zu merken, da er ihm einen fragenden Blick zu warf, der wissen wollte, warum er jetzt beleidigt war. Allerdings ignorierte er diesen gekonnt und wartete lieber darauf, wie Bakura weiter reagieren würde. „Äh…du“, du? Hatte der jetzt ernsthaft seinen Namen vergessen? Dabei hatte er ihn doch gestern nach diesem gefragt, also war die Frage doch nur zum ablenken. Langsam schaute er wieder zu Bakura, allerdings lag in seinem Blick nun Trauer, was den Größeren etwas nervöser wirken lies. „Äh, Ryou…“, er spuckte seinen Namen ja schon fast aus, „Schau mich bitte nicht so an“. Verwundert schaute er Bakura an. Hatte er da gerade etwa eine Schwachstelle bei dem Silberhaarigen entdeckt, der sonst immer so hart tat? Mit seinen rehbraunen Augen durchbohrte er Bakura förmlich. Dieser warf ihm allerdings einen bösen Blick zu und wollte anscheinend, dass er wieder wegschaute. Doch Ryou tat das genaue Gegenteil und musterte ihn noch mehr, irgendwie hatte ihn Bakuras Blick gerade überhaupt nicht eingeschüchtert. Dies änderte sich jedoch, als sein Gegenüber plötzlich die Hand hob und diese in seine Richtung bewegte. Verängstigt zog er den Kopf ein. Wollte der Silberhaarige ihn etwa schlagen? Warum, hatte ihn sein Blick etwa so gestört?

Er konnte eine zögernde Hand über seinem Kopf spüren, die sich schließlich auf seine Haare legte. Dort lag sie kurz, was ihn aufblicken lies. Bakura schaute ihn etwas fragend an, allerdings wusste er nicht genau, was er wollte, war aber erleichtert, dass dieser nicht böse war und lächelte daher. Sofort strich die Hand langsam Ryous Haare herunter und blieb schließlich auf seiner Wange liegen, was ihn stark erröten lies. Was hatte Bakura da gerade gemacht? Diesmal war der Weißhaarige derjenige, der Fragend schaute, allerdings mit einem klar definierbarem Blick. Und schon war die warme Hand an seiner linken Wange verschwunden, irgendwie hatte sie sich ja schon schön angefühlt, aber von Bakura? Er kannte ihn doch erst seit gestern. Okay, er wollte ihn auch zu Weihnachten einladen, aber trotzdem. Außerdem war er auch ein Junge, da konnte man ja glatt was falsches denken, dabei wollte er doch nur einen ganz normalen Freund haben. Obwohl der Silberhaarige auch nicht gerade normal war, wie man gerade wieder gemerkt hatte.
Eigentlich wollte er fragen, was gerade los war, aber der Größere hatte sich mittlerweile dem Fenster zugewannt und beobachtete draußen die Schneeflocken, die schon wieder eifrig am fallen waren. Vielleicht sollte er ihn einfach mal in ruhe lassen, er könnte in der Pause ja noch genug mit ihm reden, außerdem kam gerade in dem Augenblick der Lehrer in die Klasse, so dass er nicht mehr mit Bakura sprechen konnte. Diesen hätte das wahrscheinlich eh nicht interessiert, aber man musste es ja nicht unbedingt ausprobieren.

Die erste Stunde hatten sie Mathe gehabt und Bakura hatte sich, wie schon am Tag zuvor, nicht wirklich für den Unterricht interessiert. Er hatte ihm sogar angeboten mit in sein Buch zu schauen, was er sogar gemacht hatte, allerdings nur kurz. Vermutlich schien es ihn wirklich nicht zu interessieren, ob er deswegen die Schule gewechselt hatte? Vielleicht sollte er ihn bei Gelegenheit mal fragen. Die zweite Stunde dagegen war wohl ganz in seinem Interesse, Kunst. Er hatte wirklich richtig mitgemalt, nachdem er sich ein Blatt und Buntstifte bei Ryou geschnorrt hatte. Aber immerhin. Und jetzt saßen sie Beide in der Klasse und gingen ihren Beschäftigungen nach. Bakura saß am Fenster und beobachtete die Decke und er machte schon mal die Mathehausaufgaben. Eigentlich wollte er ja mit dem Größeren raus gehen, aber dieser schien überhaupt keine Lust dazu zu haben, also war er ebenfalls drin geblieben. Es verwunderte ihn allerdings, dass die Lehrer nichts gesagt hatten, weil eigentlich durfte man das ja nicht, es wurde ihm nur ein kurzer besorgter Blick seitens des Lehrers zugeworfen. Hatten die Lehrer etwa so eine Angst vor ihm, er musste auf seiner alten Schule ja wirklich was Schlimmes angestellt haben. Oder seine Eltern hatten mit den Lehrern gesprochen und er musste drinnen bleiben, was eher unwahrscheinlich war. Ein kurzer Seufzer verließ seine Lippen, was wieder einmal den Blick des Silberhaarigen auf ihn zog. „Warum spielst du nicht draußen mit deinen Freunden?“, kam wenige Sekunden später die Frage des Größeren. „Äh…“, Ryou schaute ihn traurig an, hatte er das etwa noch nicht bemerkt? Bakura überging einfach seinen Blick, „Wenn du die ganze Zeit nur bei mir rumhängst wird dich bald keiner mehr mögen“. „Na und?“, flüsterte Ryou, was ihn einen verwunderten Blick zukommen lies. „Die hassen mich eh schon alle“, murmelte er leise und schaute zur Tür. Er hörte wie Bakura von der Fensterbank sprang und ein paar Schritte auf ihn zu ging, „Wer alle?“. Seine Stimme klang sehr bestimmend und lies den Kleineren aufschauen. Sein Blick traf auf ein schwarz wirkendes Paar Augen, in dem Hass zu sehen war.
„Alle halt“, meinte er kleinlaut und schaute Bakura weiterhin an, wieso interessiert das diesen überhaupt? „Ah ja, aber gestern warst du doch auch in der Pause“, der Silberhaarige warf ihm einen musternden Blick zu. „Ja, eigentlich sollte man auch in die Pause gehen“, „Ach, sollte man? Aber da ist doch gar nichts besonderes“, meinte dieser nur verwundert. Oh je, Bakura war ja echt süß, wie konnte man nur so dusselig sein? Moment, hatte er gerade süß gedacht? Bakura? Was war nur los mit ihm? Kurz seufzte er, „Alsoo…“, kurz wurde Bakura angeschaut, „…die Pause ist dazu da, dass man mal frische Luft schnappen und sich austoben kann, nachdem man die ganze Zeit gesessen hatte“. Dies erklärte er langsam, so dass es Bakura verstanden haben musste. „Aber dazu ist doch der Sportunterricht da“, konterte dieser jedoch und schaute Ryou fragend an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, verzweifelt schaute er den Silberhaarigen an, fing dann aber schlagartig an zu lachen, Bakuras Blick war einfach unbezahlbar. „Was denn?“, fragte er leicht schmollend, was Ryou wieder verstummen lies. Er schaute den Größeren abschätzend an und meinte dann, „Ach nichts“, wobei er noch einmal kurz grinste. Sofort konnte er Bakura grummeln hören, „Heißt das, dass wir raus gehen sollen?“, der Kleinere nickte nur als Antwort. „Aber die Lehrer haben doch gar nichts gesagt“, meinte er nur lässig und setzte sich vor Ryou auf den Tisch. „Ja, aber die sagen ja auch nichts, wenn du im Unterricht ausm Fenster schaust, die sind irgendwie komisch bei dir.“, sagte dieser leise und schaute den vor sich sitzenden schüchtern an. „Hm, sind sie?“, dieser stützte sich auf die Platte um den Kleineren besser anschauen zu können, welcher eifrig nickte.

„Duu?“, fragte er nach einigen Sekunden des Schweigens. Der Andere schaute ihn nur fragend an. „Warum arbeitest du eigentlich nie mit?“, fragte er leise aber deutlich. „Hn, warum sollte ich?“, gab er als Antwort zurück und schaute ihn weiterhin fragend an. „Äh, na ja, damit du am Ende des Jahres nicht sitzen bleibst“, warum denn sonst? „Ach so“, ein Lächeln seitens Bakura, welches den Kleineren leicht irritierte. Eine Hand legte sich auf seinen Kopf und wuschelte leicht durch sein Haar. „Eyy“, beschwerte er sich leise und Schüttelte sie kurzerhand von seinem Kopf, was den Größeren grinsen lies. „Da brauchst du dir keine Sorgen machen“, meinte er, „Ich wiederhole das Jahr und kann alles schon größtenteils, also warum sollte ich mitarbeiten?“. „Ach so.“, flüsterte Ryou leise, „Aber das fliest doch dann in die Mitarbeitsnote mit ein“, meinte er etwas lauter. „Na und? Wird schon gut genug sein, um das auszugleichen“, „Hm, wenn du meinst“, antwortete der Kleinere und lächelte Bakura glücklich an. Dieser lächelte zurück, was den Weißhaarigen noch glücklicher werden lies. Gerade als er weiter fragen wollte, warum er die Schule gewechselt hatte, klingelte es, „Mist“, rutschte es ihm ziemlich laut raus. „Was mist?“, fragte Bakura nach und schaute ihn immer noch an. „Ah, wir haben jetzt Sport“, da hatte er aber noch mal glück gehabt, vielleicht sollte er besser aufpassen, was er sagte. „Magst du das nicht? Kannst du doch deine verpasste Pause nachholen“, sagte er und lachte dabei kurz auf. Auch der Weißhaarige musste kurz kichern, Bakura war echt unmöglich, „Nein, bin nicht so sportlich“. „Hm, egal“, meinte er nur gelassen und verließ die Klasse, nachdem er seine Sachen gepackt hatte. Hastig schnappte der Weißhaarige seine Sporttasche und lief Bakura hinterher, konnte der nicht mal auf ihn warten?

Umgezogen trat er hinter Bakura aus der Umkleide, dieser hätte anscheinend am liebsten sofort mit dem Sport begonnen. In seinen Augen konnte er ein Glänzen erkennen, welches vorher noch nicht da war. Er schien Sport wirklich zu lieben, im Gegensatz zu ihm, Sport war das einzige Fach, dass Ryou wirklich hasste. Ein Lächeln zierte seine Lippen, als Bakura überglücklich in der Halle rumhüpfte, irgendwie erinnerte er ihn an ein kleines Kind. Doch kurz darauf war er auch schon wieder ganz der Alte und kam mit kaltem Blick auf ihn zu. Der Kleinere hatte sich mittlerweile hingesetzt und lächelte nun Bakura an. Als Bakura so auf ihn zukam, wirkte dieser schon ziemlich erwachsen und er war auch sicher älter als der Weißhaarige, schließlich wiederholte er das Jahr. „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte er den sich gerade setzenden. „18, warum interessiert dich das?“, antwortete ihm der Silberhaarige. „Ah, einfach so“, meinte der Jüngere und schaute Bakura leicht gerötet an, er war also schon 18 Jahre alt, das waren zwei mehr, als er selbst. „Wie alt bist du denn?“, fragte der Ältere schließlich nach einem musternden Blick. „Erst 16“, antwortete Ryou leise und schaute sich dabei Bakura genauer an. Nach einem kurzem Blick seitens Bakura fing dieser an zu grinsen, fand er es etwa lustig, dass er Jünger war? Leicht schmollend schaute er den Größeren an, was dazu führte, dass dieser kurz lächelte und ihm dann die Hand auf den Kopf legte, welche er sofort wieder abschüttelte. War das etwa Bakuras Art jemanden zu trösten? Na ja, besser als gar nichts. Innerlich schüttelte er den Kopf, lächelte den Silberhaarigen dann aber an. Dieser war mittlerweile damit beschäftigt den Sportlehrer anzustarren, welchen Bakuras Blick nicht ganz kalt lies. Wieso hatten die denn alle so Angst vor ihm?
Heute würden sie spielen, da dies der letzte Schultag war und morgen Weihnachten sein würden, kurz freute sich Ryou, doch als das Spiel abgestimmt wurde, hoffte er, dass die Stunde möglichst schnell rum ging, Völkerball. Eines seiner absoluten Hassspiele, schließlich wurde als erstes immer er abgeschmissen, aber vielleicht würde das mit Bakura anders werden, auch wenn er nicht wusste, was genau sich ändern sollte. Doch dies machte sich recht schnell bemerkbar, zum Glück war er mit Bakura in eine Gruppe gekommen. Er schmiss wirklich jeden gnadenlos ab und beschützte den Jüngeren noch mit vor rumfliegenden Bällen. Zum ersten Mal machte ihm so ein Spiel spaß, allerdings hatte er immer Angst, dass Bakura getroffen wurde und raus musste, so wie der Bälle fing. Und schon war die Stunde rum und er konnte dem Größeren die Enttäuschung ansehen.

Aber Bakura war echt gut, er musste kein einziges Mal raus und hatte auch ziemlich viele Schüler abgeschmissen und dabei hatte er noch den Jüngeren beschützt der ebenfalls kein einziges Mal getroffen wurde. Okay, jetzt wusste er, dass Bakura einen sehr starken Beschützerinstinkt hatte. Als er plötzlich angerempelt wurde merkte er erst, wie stark dieser war. Mit einem leidenden Blick viel der Jüngere auf den Boden, wäre auch zu schön gewesen, wenn diese Jungs ihn mal in Ruhe gelassen hätten. Doch dieses Mal hatten sie die Rechnung ohne Bakura gemacht, dieser war nur wenige Sekunden nach dem Sturz bei dem Jungen, der ihn angerempelt hatte und packte ihn an dessen Kragen. Dieser hatte sofort einen angsterfüllten Blick und versuchte sich rauszureden, indem er Bakura klar zu machen versuchte, dass er doch bloß gestolpert wäre und dabei Ryou aus Versehen angestoßen hätte. Doch der Silberhaarige glaubte diesem kein einziges Wort und drohte ihm stattdessen, wenn er Ryou noch einmal auch nur ansehen würde ihn windelweich zu schlagen. Und es zeigte wirklich eine Veränderung, nachdem er den Jungen losgelassen hatte, rannte dieser, mit zitternden Beinen, hinter seinen Freunden her, aus der Halle.
Mit einem dankenden Blick schaute der Weißhaarige den Älteren an, welcher zu ihm gekommen war und ihm die Hand anbot, welche der Kleinere dankend annahm und mit ihrer Hilfe aufstand. „Da…danke“, stotterte er nur und schaute Bakura weiterhin dankend an. „Ich denke die werden dich fürs erste in Ruhe lassen, sag mir einfach, wenn wieder was ist“, der zweite Teil war nur noch gemurmelt. Aber wieso beschützte Bakura ihn? „Danke“, wiederholte Ryou sich und lächelte den Größeren an, „Aber bist du immer gleich so… brutal?“, fragte er leise nach und wisch seinem Blick aus. „Wieso brutal? Ich ergreife nur die notwendigen Mittel, damit diese Idioten einen auch respektieren“, meinte er überzeugt. „Ich glaub eher, dass die angst vor dir haben“, konterte er leise und schaute Bakura wieder schüchtern an. „Ach, ist doch das Gleiche“, meinte er nur und musterte Ryou genauer.

„Hast du etwa angst vor mir?“, fragte eine leise Stimme, welche er Bakura zuordnete. Und das fragte der jetzt, wo sie sich schon umgezogen hatte, ein bisschen spät, oder? „Hm, manchmal schon“, gab der Kleiner leise zu. Wenn Bakura schon fragte, warum auch nicht ehrlich antworten? „Echt? Tut mir leid.“, entschuldigte sich der Silberhaarige etwa gerade bei ihm? Für was denn? Er schüttelte nur den Kopf, lächelte den Größeren dann an, „Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen“, meinte er leise und konnte dabei deutlich die Röte sehen, die sich auf Bakuras Wangen schlich. Bakura wurde Rot? Es fiel Ryou schwer, das grinsen auf seinen Lippen zu verbannen und er merkte, wie der Ältere ihn leicht verletzt anschaute, dann aber seine Sachen fertig packte. „Komm, beeil dich, oder willst du die letzte Stunde etwa schwänzen?“, kam es ihm nur so vor, oder war Bakura heute sehr gesprächig. „Äh, warte mal kurz“, er hielt den Vorbeigehenden am Arm fest, welchen er allerdings wieder los lies, als ihn zwei dunkelbraunen Augen anschauten. „Was ist“, fragte eine sanfte Stimme und er wurde von einem fragenden Blick getroffen. „Äh, na ja, ich wollte dich fragen, ob, na ja, ob du morgen vielleicht Lust hättest eventuell, zu mir zu kommen?“, fragte er leise, endlich war er diese Frage los, jetzt nur noch hoffen, dass der Ältere zustimmte. Dieser schaute ihn momentan nur ziemlich verdattert an. „Ist Morgen nicht…Weihnachten“, fragte er schließlich und schaute den Sitzenden an. Dieser nickte eifrig und schaute den Anderen mit seinem besten Hundeblick an.
„Aber was verschafft mir die Ehre“, fragte dieser, „Du feierst doch sicher mit deiner Familie“. Sofort traf ein trauriges Paar Augen ihn, „Etwa…nicht?“, fragte er leise nach. Man merkte ihm gut an, wie hilflos er sich gerade fühlte, er schien es wirklich nicht ertragen zu können, wenn der Jüngere ihn mit seinen traurigen Augen anschaute. Er seufzte kurz, es war echt schlimm mit anzusehen, wenn Bakura so hilflos war, ja, hilflos traf es gut. „Na ja, mein Vater ist vor kurzem gestorben und meine Mutter ertränkt sich seitdem in Arbeit und ich glaub nicht, dass sie morgen früher nach Hause kommt als sonst“, klärte er Bakura auf, damit dieser nicht mehr ganz im dunklen tappte. „Und deswegen willst du, dass ich zu dir komme?“, ergänzte der Ältere und der Weißhaarige nickte eifrig. „Aber das war eine blöde Idee von mir, schließlich feierst du ja mit deiner Familie“, flüsterte Ryou und wisch dem Blick des Größeren aus. „Mach ich nicht“, meinte der Ältere und lächelte den Anderen an. „Nicht? Aber…“, „Nichts aber, mit meinen Eltern ist das unmöglich, ich glaub ich hab noch nie richtig gefeiert.“, das konnte doch nicht sein. „Und ich denke, wenn du mich schon so nett Einlädst, dann sollte ich das auch annehmen“, meinte der Silberhaarige, bevor Ryou etwas sagen konnte.
Bakura würde morgen also wirklich zu ihm komme, war das alles nur ein Traum? Das war alles so unecht. Schweigend ging er neben dem Älteren, welcher seinen Blick starr in den Schnee gerichtet hatte und versuchte gelegentlichen Schneeflocken auszuweichen, was ihm allerdings eher kläglich gelang. Ryou konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und richtete so wieder die Aufmerksamkeit auf sich. „So, wir sind da“, meinte der Ältere und blieb vor einem Haus stehen, seinem Haus. Das war aber schnell gegangen, mit Bakura verging die Zeit wie im Fluge und dabei hatten sie noch nicht mal miteinander geredet. „Äh danke. Willst du nicht noch mit rein kommen?“, bot er dem Größeren an, doch dieser lehnte mit einer Handbewegung ab. „Ich komm doch schon morgen, da will ich nicht schon jetzt alles unordentlich machen“, begründete er seine Entscheidung und lächelte den Jüngeren an. „Okay. Wann genau kommst du morgen denn?“, fragte er leise nach, „Och, irgendwann abends würde ich sagen, mal sehn“, mal sehen? Na ja, zumindest kam er und er hatte ja auch eine Tageszeit angegeben. Mit einem Lächeln schaute er Bakura nach, der schon wieder losgegangen war und sich noch einmal kurz zu ihm umdrehte, dann aber hinter einer Ecke verschwand.
Er würde also morgen Abend kommen, dann mal an die Arbeit, schließlich wollte er ein sauberes Haus vorweißen können. Was hatte Bakura eigentlich damit gemeint, dass er noch nicht alles unordentlich machen wollte? Oh je, langsam machte er sich ernsthafte Sorgen um sein Haus. Ach was, der Silberhaarige würde schon nicht viel Schmutz machen, oder? Während Ryou durch die Wohnung saugte dachte er über Bakura nach und das dieser noch nie Weihnachten gefeiert hatte, ob das stimmte? Irgendwie tat er ihm ja leid, was hatte er bloß für Eltern? Er schmückte noch den Baum, den er gestern gekauft hatte, vielleicht hatte er ja gewusst, dass Bakura kam? Zumindest hatte er es gehofft, und ging dann glücklich schlafen und hoffte dass der nächste Tag gut verlaufen würde.

Es war ein ruhiger Morgen und ein ruhiger Mittag, er war noch eine Kleinigkeit für Bakura kaufen gewesen, eine Kette mit einem schwarzem Pentagramm dran, irgendwie fand er, dass es zu dem Silberhaarigem passte. Danach hatte er noch Plätzchen gebacken und das Geschenk unter den Baum gelegt, er hoffte nur, dass es Bakura gefallen würde. Doch dieser lies sich reichlich Zeit, mittlerweile war es 6 Uhr, was verstand der eigentlich unter Abends? Oder hatte er ihn etwa vergessen? Hoffentlich nicht, er war schon kurz davor zu weinen, konnte es sich dann aber verkneifen und machte zur Ablenkung den Kamin an und setzte sich davor aufs Sofa. Die Flammen spielten wild und es machte Spaß ihnen zuzuschauen, doch irgendwie erinnerten sie ihn an Bakura und er warf einen kurzen Blick auf die Uhr, es war schon nach 7. Er seufzte, was wenn er wirklich nicht kam? Wenn er ihn vergessen hatte, oder einfach keine Lust hatte? Er schüttelte sich, ach was, Bakura würde sicher kommen.
Blick auf die Uhr, halb acht, okay, langsam wurde es echt spät. Er schaute ungeduldig aus dem Fenster, „Na nu?“, sagte er leise, es schneite ja. Wahrscheinlich kam der Silberhaarige deswegen so spät, wer weiß wie weit er weg wohnte, schließlich war er noch nie bei seinem Haus. Seine Gedanken wurden von einem plötzlichem Klingeln unterbrochen, woraufhin er hektisch aufsprang und zur Tür rann. „Bakuraaa!“, schrie er schon fast überfröhlich und lächelte den vor sich stehenden an, „Hi“, erwiderte dieser nur und lächelte zurück, „Was ist?“, fragte er schließlich. Wahrscheinlich war ihm das Verhalten des Jüngeren nicht ganz geheuer, schließlich war dieser sonst immer so zurückhaltend.

„Hast du mich etwa so sehr vermisst?“, fragte er scherzhaft und schaute den Jüngeren immer noch lächelnd an. „Ich dachte nur schon, dass du…mich vergessen hättest“, flüsterte er ziemlich leise, wobei er leicht rot wurde. „Wieso? Ich hab doch gesagt, dass ich Abends komme“, meinte er verwundert, wann war bei dem Abend? Eigentlich wollte er etwas sagen, lies es dann aber und lächelte nur, „Komm doch rein“, meinte er schließlich wieder lauter. Der Größere trat fröhlich ein und zog sich behutsam die Schuhe aus, während er sich vorsichtig umschaute. „Schick“, meinte er, als er ins Wohnzimmer trat. Allerdings hatte er mit seiner Aussage wohl eher den Flur gemeint, denn kurz darauf konnte man einen völlig aufgewirbelten Bakura im Wohnzimmer beobachten. „Was ist dass denn?“, fragte er laut, wobei er auf den Baum deutete, Ryou kicherte nur über diese Frage, „Ein Tannenbaum“, erklärte er kurz. „Und was mach ein Baum in deinem Haus?“, „Oh je! Bakura, das wird so an Weihnachten gemacht, hast du das noch nie gesehen?“, fragte er etwas verwundert. „Doch, im Fernsehen“, antwortete dieser immer noch beeindruckt, „Ja also“, meinte Ryou und schüttelte den Kopf. „’Tschuldigung, aber ich hab dir gesagt, dass ich das noch nie gefeiert hab“, werte er sich leicht beleidigt. „Schon okay, hatte ich vergessen. Aber jetzt weist du es ja“, sagte er leicht lächelnd. Und erhielt dabei ein Nicken des Anderen. „Und das? Sind das etwa Kerzen?“, hörte er den Älteren kurz darauf fragen. „Ja, willst du sie anzünden?“, kam die Gegenfrage des Kleineren, „Darf ich?“. „Klar“, meinte Ryou und gab ihm ein Päckchen Streichhölzer, mit denen Bakura sehr geschickt umging. „Wow, das ist richtig schön“, meinte er schließlich und drehte sich zum Sofa, wo er eine Dose, mit Sternchenaufdruck entdeckte, „Was ist da drin?“, fragte er weiter, bevor der Kleinere überhaupt auf die Kerzen Antworten konnte. „Guck doch nach“, meinte er nur mit einem zartem Grinsen auf den Lippen. Hätte er das gewusst, für Bakura war hier wohl alles eine riesige Überraschung. „Ja?“, fragte er nach und hatte die Dose schon in den Händen, während er versuchte sie zu öffnen, stellte Ryou sich vor den Baum und hoffte, dass Bakura die Dose nicht falsch herum öffnen würde. Dies traf zum Glück nicht ein und man konnte einen glücklichen Bakura beobachten, welcher glücklich Kekse aß.

Irgendwie süß wie er da saß und Weihnachtsplätzchen in sich reinstopfte. Nachdem er ihn eine Weile beobachtet hatte, schaute dieser auf, „Hast du die etwa selbst gemacht?“, fragte er leise. „Ja klar“, antwortete Ryou wie selbstverständlich. „Die sind lecker“, meinte Bakura und lächelte ihn an, „Das glaub ich dir“, antwortete Ryou und ging einen Schritt auf den Sitzenden zu. „Bakura? Wenn du noch nie Weihnachten gefeiert hast, dann weißt du auch sicher nicht, dass man da andere beschenkt, oder?“, er schaute fragend den vor sich sitzenden an. Dieser schüttelte nur den Kopf, „Nicht wirklich“, kurz schaute er Ryou an, „Tut mir leid, aber ich hab dir nichts geholt, ich wusste ja nicht…“, „Schon gut“, unterbrach ihn der Weißhaarige. „Äh, ja?“, fragte er vorsichtig nach, „Ja. Aber ich hab eine kleine Überraschung für dich“, meinte er schließlich. Bakura warf ihm einen gequälten Blick zu, „Das kann ich doch nicht annehmen“, meinte er leise. „Natürlich kannst du“, konterte der Kleinere lächelnd und hielt ihm das Geschenk hin, das er mittlerweile aufgehoben hatte. „Äh…“, kurz zögernd nahm er das Geschenk entgegen, welches ihm von einem strahlenden Ryou entgegengestreckt wurde. „Du, Bakura?“, fragte der Stehende leise. „Ja?“, fragte Bakura zurück, welcher gerade das Geschenk musterte. „Warum, äh, hast du eigentlich die Schule gewechselt?“, „Hm? Äh, na ja, sagen mir mal so, Schläger sind nicht gerne gesehen“, sagte dieser nur, immer noch die Augen auf das Geschenk gerichtet. Bakura war also zu brutal gewesen und hat einen Schulverweis bekommen? Konnte man gar nicht glauben, wenn man ihn so da sitzen sah. Dieser stellte das Geschenk zur Seite, „Willst du es gar nicht öffnen?“, fragte der Jüngere leise. „Doch, klar, aber komm doch erst mal her“, meinte er leise und schlug mit der Hand auf den freien Platz neben sich. Zögernd ging der Aufgeforderte aufs Sofa zu und setzte sich langsam neben den Silberhaarigen, was sein Herz schneller schlagen lies, so nah hatte er noch nie bei Bakura gesessen.

„Was ist?“, fragte der Ältere nach einer Pause des Schweigens den neben ihn sitzenden. „Äh nichts, was soll sein?“, fragte dieser leicht nervös nach, was hatte er nur? „Du wirkst irgendwie nervös“, sagte dieser tonlos, mist, dabei hatte er doch gehofft, dass es Bakura nicht merkte. „Hast du doch Angst vor mir?“, fragte dieser leicht schuldig und schaute Ryou entschuldigend an. „Quatsch“, meinte dieser laut und lehnte sich zum Beweis an den Größeren, welcher ihn etwas zögernd in den Arm nahm. Der Kleiner lächelte fröhlich, es war echt schön so bei den Silberhaarigen zu sitzen. Er konnte hören, wie der Ältere kurz auflachte, „Was ist?“, fragte der Kleinere leise nach. „Nichts, ich freu mich nur“, meinte er und lächelte ihn ebenfalls an. Eine Zeit lang saßen sie einfach nur da und beobachteten die Kerzen am Tannenbaum.
„Du Bakura?“, unterbrach Ryou die Stille, „Hm?“, machte dieser nur und richtete seinen Blick auf den Jüngeren. „Du bist ganz schön stark, ich mein, wie du gestern in Sport gespielt hast und später auch den Jungen…hochgehoben hast“, meinte er leise. „Ja kann sein. Weißt du, ich bin so aufgewachsen und das ist irgendwie normal für mich“, antwortete dieser locker. Normal? Was musste er denn für eine Kindheit gehabt haben? „Aber du musst doch sicher jemanden haben, der dir wichtig ist“, redete er leise weiter. „Ja klar, an meiner letzten Schule hatte ich 'nen guten Freund, mit dem ich die anderen Schüler ausgebeutet hatte“, „Bakura“, beschwerte sich der Weißhaarige leise. Doch dieser lachte nur kurz, „Reg dich nicht so auf“, wieder wurde ihm eine Hand auf den Kopf gelegt, die langsam darüber strich. Dieses mal schüttelte er sie allerdings nicht ab. „Und jetzt hab ich…dich“, sagte er leise und lächelte ihn an, „Meinst du das…ernst? Sind wir denn Freunde?“, fragte dieser leise nach. „Hm, wenn du willst, aber ich denke das war von Anfang an deine Absicht, oder?, fragte er immer noch lächelnd. „Ja“, er nickte kurz und spürte eine leichte Röte, Bakura hatte es also bemerkt. „Siehst du. Und guten Freunde zeige ich auch meinen wertvollsten Besitz“, meinte er lächelnd und fuchtelte dabei mit seinen Händen an seinem Hemd rum. Sein wertvollster Besitz? Guten Freunden? War er etwa ein guter Freund für Bakura, die zwei kannten sich doch erst kurz. Etwas glänzendes riss ihn aus seinen Gedanken, „Das ist mein Millenniumsring, er hat mir bis jetzt immer Glück gebracht“, erklärte ihm der Ältere.
Verblüfft schaute er einen goldenen Ring an, an dem fünf spitzen Pendel(?) hingen und in der Mitte des Ringes war ein ebenfalls goldenes Dreieck befestigt, auf dem ein Auge zu sehen war. War das etwa alles echtes Gold? „Wow, der ist echt schön“, sagte er fröhlich, „Gefällt er dir?“, fragte der Ältere nach und der Weißhaarige nickte eifrig. „Er wurde aus purem Gold angefertigt“, meinte Bakura grinsend. „Echt?“, fragte Ryou nach und bekam als Antwort ein Nicken, wow, echtes Gold. Er starrte den Ring eine ganze Weile an, ob er ihn anfassen durfte? Fragend schaute er zu Bakura auf, welcher lächelnd nickte. Etwas zögernd berührte er das Goldstück, welches sofort zu leuchten begann, erschrocken zog der Jüngere die Hand weg. „Was ist das?“, fragte er vorsichtig Bakura und beobachtete den Ring weiter, welcher wieder aufgehört hatte zu leuchten. „Das heißt, dass er dich mag“, meinte dieser lächelnd, wer, der Ring? Leicht ungläubig schaute er Bakura an, war das sein Ernst? Nochmals griff er an den Ring und wieder begann er zu leuchten, na ja, warum sollte er Bakura nicht glauben? Das war zwar ziemlich…seltsam, aber irgendwie auch schön, also glaubte er dem Älteren einfach mal und lächelte ebenfalls, als er wieder die Hand weg zog und der Ring seine normale Farbe annahm. Aber wenn der Größere schon eine Halskette hatte, dann war sein Geschenk ja überflüssig, leicht traurig blickte er zu dem Päckchen, welches vergessen auf dem Tisch stand.

Der Silberhaarige schaute mittlerweile wieder schläfrig die Kerzen an. Ryou beobachtete ihn eine Weile, bis dieser seinen Blick bemerkte, „Was hast du?“, fragte er leise und warf ihm einen fragenden Blick zu. „Du siehst irgendwie müde aus“, antwortete der Jüngere mit besorgtem Blick. „Bin auch müde“, meinte der Größere nur und lächelte ihn an, „Dann schlaf doch etwas“, meinte der Kleinere leise. „Etwa hier?“, fragte dieser überrascht nach, „Du kannst auch in ein Bett gehen“, meinte der Kleinere etwas schüchtern. Doch Bakura lachte nur kurz und strich dem Jüngerem dann noch mal über den Kopf, er schien auch noch etwas sagen zu wollen, aber es kam nichts außer ein zufriedenes Lächeln. Zögernd setzte sich Ryou auf, so dass er sich der Umarmung des Älteren entzog und ihn fragend anschaute. Dieser erwiderte kurz seinen Blick und öffnete dann die Arme, „Komm her“, sagte er leise mit einer sanften Stimme. Noch zögernder als eben setzte er sich auf Bakuras Schoß und kuschelte sich an ihn, dieser legte seine Arme langsam um ihn. Es war wirklich schön, so bei dem Älteren zu sitzen, „Darf ich so bleiben?", fragte der Silberhaarige sanft, was der Kleinere nur mit einem Nicken bejahte, wobei sein Herz schneller zu schlagen begann, als sonst.
Viele Minuten saßen sie einfach so da, Ryou in Bakuras Umarmung, nahe an ihn gekuschelt. Als er endlich wieder seine Sprache fand und etwas fragen wollte, war der Ältere eingeschlafen. Lächelnd beobachtete er den Schlafenden, er sieht richtig friedlich aus, wenn er schläft, dachte er und sein Blick fiel auf den Tisch. Er hatte das Geschenk nicht geöffnet, morgen würde er es ihm auf jeden Fall geben. Dann schaute er zu der Tanne und zu den Kerzen, die brennend auf ihr standen, bald würden sie abgebrannt sein, einige waren sogar schon erloschen. Wenn Bakura bei ihm war, verging die Zeit wirklich schnell und es war wohl der schönste Tag, den er seit langen mal wieder hatte. In Zukunft würde alles bestimmt besser werden.
Die Kerzen erloschen langsam, Eine nach der Anderen und mit jeder wurde er etwas müder. Er wollte sie fertig beobachten, doch noch bevor die letzte Kerze erloschen war, fielen auch seine Lieder zu. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief er in Bakuras Armen ein und hoffte noch im Schlaf, dass dieser Moment niemals enden würde.
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Gunich
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BeitragThema: Re: Ryous Weihnachten   Ryous Weihnachten I_icon_minitimeMo Jul 18 2011, 13:22

Wunderbar Very Happy
Ich bin beeindruckt! :O
Bitte mehr davon!
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